Wetteranalyse Winter 2002/2003. Ein Rückblick von Walter Rentel
Das war ein echter Winter
Kalt und mit viel Sonnenschein, als Beigabe kräftige Wintergewitter, so
präsentierte sich zusammengefaßt der Winter 2002/2003 (meteorologisch vom
01. Dezember 02 bis 28. Februar 03). Nach sechs milden Vorgängern in Folge
wurde damit wieder ein echter Winter verzeichnet.
Im Paderborner Land (Wetterstationen Dahl und Elsen) lagen die
Mitteltemperaturen von 0,7 Grad erheblich unter dem langjährigen Wert in
Lippspringe von 1,6 Grad. Mit 55 (Vj. 37) Frosttagen, davon 18 (Vj. 7)
Dauerfrosttagen und 25 (Vj. 24) Tagen mit geschlossener Schneedecke, wurde
dies deutlich. Die Niederschläge – zur Hälfte als Schnee – entsprachen
insgesamt dem langfristigen Mittelwert.
Dennoch zeigte jeder Wintermonat für sich sein eigenes Gesicht.
Der Dezember war von der zweiten Woche an schon sehr frostig bis Minus 9
Grad, um uns dann im Übergang zu mildem Wetter von Heiligabend an mit
Blitzeis eine Rutschbahn ins neue Jahr zu zeigen. Der Dezember lag mit 1,5
(Vj. 1,6) Grad in Dahl und 2,3 (Vj. 1,4) Grad in Elsen unter der
langjährigen Durchschittstemperatur. Die Niederschläge mit 102,2 (Vj.
64,4) Litern in Dahl und 99,4 (Vj. 76,0) Litern in Elsen waren etwas
überdurchschnittlich (92,8 Liter). Statt Schnee gab es Regen und Eis.
Der Januar begann noch mild und regnerisch, um sich dann vom 4. Januar an
10 Tage winterlich mit Schnee und frostigen Temperaturen bis Minus 14,7
Grad (in Elsen) zu zeigen. Dann erfolgte eine Kehrtwende mit mildem,
feuchtem Wetter bis zum Monatsende, so daß viele glaubten, der Winter wäre
vorbei. Aber Blitz und Donner, ungewöhnlich heftige Wintergewitter, die in
hochreichender, maritimer Kaltluft entstehen, „läuteten“ den
Februarwechsel ein. Der Januar war mit 1,2 Grad in Dahl und Elsen wärmer
als der langjährige Mittelwert von 0,9 Grad. Die Niederschläge, 122,8
Liter (Vj. 67,7) in Dahl, 78,1 Liter (Vj. 67,3) in Elsen, lagen nur in
Dahl deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 79,6 Litern.
Mit dem Februar bot uns der Winter einen phantastischen Abschluß. 26
Frosttage (davon 6 Dauerfrosttage) bei überwiegend geschlossener
Schneedecke und einem Rekord an Sonnenscheinstunden, wie sie in einem
Februar seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen nicht gemessen
wurden. Daher war der Februar mit –0,5 Grad (Vj. 6,2 !) in Dahl und Elsen
im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt von 1,6 Grad ganz „schön“ kalt.
Niederschläge hatten bei dem Rekordsonnenschein keine Chancen. Sie
betrugen in Dahl mit 13 Litern (Vj. 124,6!) und Elsen mit 14,4 Litern (Vj.
121,7!) nur 25 % des langjährigen Mittelwertes. Es gab nur drei Jahre seit
1951, in denen in einem Februar weniger Niederschläge gemessen wurden.
Dieser Winter, vor allem der Februar, hat uns gezeigt, daß er durchaus
nicht immer die unbeliebteste Jahreszeit sein muß.
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