Klimadaten Ostwestfalen-Lippe

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Das Millennium-Wetter. Ein Rückblick.

Um mit einer Zugabe zu beginnen: Das Jahr 2000 (meteorologisch vom 1.12.1999 bis 30.11.2000) ist hinsichtlich der Durchschnittstemperaturen das wärmste Jahr der letzten Jahrzehnte im Paderborner Land gewesen! Der Niederschlag lag dagegen auch über dem langfristigen Durchschnitt, aber es gab schon vorher feuchtere Jahre.

Im einzelnen gestalteten sich die Jahreszeiten wie folgt:

Die D u r c h s c h n i t t s t e m p e r a t u r e n  lagen im Winter (Dahl 3,4°C, Elsen 4,2°C)  kräftig über dem langjährigen Durchschnitt Lippspringe von 1,6°C, das Frühjahr (Dahl 10,9°C, Elsen 11,7°C, Lippspringe 8,2°C) deutlich, der Sommer (Dahl 16,9°C, Elsen 17,8°C, Lippspringe 16,3°C) vergleichsweise gering, der Herbst (Dahl 11,2°C, Elsen 11,8°C, Lippspringe 9,7°C) wieder deutlich darüber. Das gesamte Jahr war damit, wie es sich für ein besonderes gehört, das wärmste der letzten Jahrzehnte (Dahl 10,0°C, Elsen 11,4°C, Lippspringe Mittel 1961-90: 8,9°C). In Bad Lippspringe wurde für das Millennium-Jahr eine Durchschnittstemperatur von 10,5°C gemessen. Das war der  höchste Wert seit Beginn der Messungen 1951. Für Dahl und Elsen gibt es noch keine langjährigen Meßwerte. Dennoch ist ein Vergleich der Durchschnittstemperaturwerte 2000 mit langjährigen Werten von  Meßstellen der näheren und weiteren Umgebung interessant. Dabei muß allerdings die Höhe über dem Meeresspiegel beachtet werden (100 m Differenz entsprechen 1°C).

Vergleich Durchschnittstemperaturen °C:

Dahl (238 m ü.NN)              1.12.99 – 30.11.00                                10,0

Elsen (100 m ü.NN)             1.12.99 – 30.11.00                                11,4

Lippspringe (157 m ü.NN)          1961 – 90                                         8,9

Driburg (195 m ü.NN)                 1961 – 90                                         8,1

Münster (63 m ü.NN)                1881 – 1980                                       9,1

Kassel (163 m ü.NN)                   1931 – 60                                         9,0

Die höchste Temperatur im Jahr 2000 wurde in Dahl am 20.06.00 mit 34,6°C, in Elsen am gleichen Tag mit 35,3°C, die niedrigste in Dahl am 25.01.00 mit –8,2°C, in Elsen am 21.02.00 mit –3,6°C, gemessen.

Der  N i e d e r s c h l a g  im Millennium-Wetterjahr lag in Dahl mit insgesamt 1233 l/qm deutlich, in Elsen mit 1091 l/qm moderat über dem langjährigen Durchschnitt Lippspringe von 913,6 l/qm. Dabei waren insbesondere die Monate Februar, März und Juli außerordentlich niederschlagsreich, zum Teil 300% mehr. Dagegen war der November (völlig unüblich)  ausgesprochen trocken, mit nur 38% des Normalniederschlags.

Das Plus von 142 l/qm in Dahl zu Elsen ist auf den Höhenunterschied von 140 m zurückzuführen, der in Dahl  zum Steigungsregen führt. Der regenreichste Tag war in Dahl mit 43,6 l/qm der 9.03.00, in Elsen am 5.07.00 mit 44,6 l/qm. Das sind ganz schöne Mengen an einem Tag, wenn man bedenkt, daß es im gesamten November 00 nur 31,0 l/qm geregnet hat!

Noch etwas für die Statistik (nächstes Jahr mit Vorjahreszahlen): das Jahr  brachte uns

                                                                                                          Dahl                 Elsen

Eistage (Dauerfrost)                                                                             4                       3

Frosttage (niedrigste Tagestemperatur unter 0°C)                              24                     31

Sommertage (höchste Tagestemperatur über 25°C)                           25                     26

Heiße Tage (höchste Tagestemperatur über 30°C)                              4                       7

Sicherlich wäre die Tatsache, daß das Jahr 2000 hinsichtlich der Durchschnittstemperaturen  das wärmste der letzten Jahrzehnte war, Anlaß, dieses im Zusammenhang mit den viel diskutierten und publizierten Themen „Treibhauseffekt“ und „Klimakatastrophe“ und den menschlichen Einfluß darauf, zu bewerten. Da dieses komplexe Thema aber den Rahmen dieser Wetteranalyse sprengen würde, ist ein Sonderbeitrag zu diesem Thema sinnvoller. Nur soviel sei schon gesagt: die warmen Durchschnittstemperaturen im Jahre 2000 sollten unter diesem Aspekt nicht so „warm“ gegessen werden, wie sie waren. Es hat immer auf der Erde ein  „natürliches Treibhaus“, die Atmosphäre, gegeben. Ohne dieses „Treibhaus“ würde die derzeitige globale Durchschnittstemperatur von +15°C auf –18°C sinken und kein Leben in der heutigen Form zulassen. Darüber hinaus ist die Klimageschichte der Erde durch langandauernde, einschneidende Klima ä n d e r u n g e n  und dazwischenliegende, kurze Klima s c h w a n k u n g e n (10 bis 100 Jahre) gekennzeichnet. Seit Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren, der letzten Klimaänderung, hat es immer wieder Klimaschwankungen gegeben, die dem heutigen Ausmaß entsprechen , zum Teil sogar noch darüber lagen.

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