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Wetteranalyse Frühling 2002. Ein Rückblick von Walter Rentel

Ein fast normales Frühjahr.

Der Frühling ist die Jahreszeit, die von vielen Menschen (und Tieren) am sehnsüchtigsten erwartet wird. Verbinden sich doch damit Vorstellungen von Naturerwachen, Vogelgezwitscher, helle Farben, Blüten, Sonnenschein, leichte Kleidung, die erste Cabriofahrt. Dabei wird häufig vergessen, daß der Frühling (1. März bis 31. Mai) meteorologisch eine Übergangszeit ist. Dieses wird besonders dann deutlich, wenn der Winter – wie in diesem Jahr – schon frühzeitig als Täuschungsmanöver Frühlingsboten schickte.

Der Frühling 2002 war im Paderborner Land ein fast normales Frühjahr. Auffällig war der durchgängige Wärmeüberschuß in allen 3 Monaten im Vergleich zum langjährigen (1961-90) Durchschnitt Lippspringe. Bemerkenswert war auch die unterschiedliche Niederschlagsintensität an den einzelnen (neun) Meßstationen, die bis zu 120 Liter pro Quadratmeter (Schlangen 293, Heng 172 ) betrug.

An den Stationen Dahl (250 m ü. NN) und Elsen (100 m ü. NN) zeigte sich der Frühling in den einzelnen Monaten wie folgt:

Der März hatte in den ersten 10 Tagen die winterlichen Abschiedsgrüße der Orkantiefs „Anna 1 u. 2“ zu verdauen. Das verdeutlichte sich dadurch, daß in diesem Zeitraum die tiefsten Temperaturen des Frühlings, in Dahl –3,4 Grad, in Elsen –5,7 Grad, zu verzeichnen waren. Dann stiegen jedoch die Temperaturen, allerdings von zum Teil recht intensiven Tagesniederschlägen begleitet. Der Monat März verabschiedete sich bei uns mit prächtigem (mäßig warm, kein Regen, viel Sonne) Osterwetter. Insgesamt fielen im März in Dahl 94,0 (Vj. 88,6) Liter, in Elsen 56,5 (Vj. 101,2) Liter Niederschlag. Der Vergleich mit dem 30jährigen Durchschnitt Lippspringe von 70,5 Litern macht den durch die Höhendifferenz z.T. bedingten Steigungsregen in Dahl deutlich. Der Wärmeüberschuß war im März von allen Frühlingsmonaten relativ am höchsten. Der langjährige Durchschnitt liegt bei 4,3 Grad, in Dahl waren 6,3 (Vj. 4,3) Grad, in Elsen sogar 6,6 (Vj. 5,3) Grad zu verzeichnen. Der März war eindeutig zu warm.

Der April entsprach nicht seinem wechselhaften Image. Die erste Hälfte war fast frühsommerlich mit Temperaturen bis knapp über 20 Grad und so gut wie niederschlagsfrei. Dann wurde er aber doch seinem Ruf gerecht und wurde wechselhaft und naßkalt. In der zweiten Aprilhälfte gab es in Dahl kaum einen Tag ohne Regen. Insgesamt fielen in Dahl 87,5 (Vj. 121,3) Liter, in Elsen 52,6 (Vj. 114,8) Liter Regen. Der langjährige Durchschnitt von 66,6 Litern macht deutlich, daß der April durch den trockenen Beginn insgesamt normale Niederschlagsmengen hatte. Auch die Temperaturen lagen mit 9,0 (Vj. 7,9) Grad in Dahl, in Elsen mit 9,2 (Vj. 9,9) Grad im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt Lippspringe mit 7,9 Grad moderat höher.

In den ersten Maitagen bis zum 10. hatten wir dagegen noch Aprilwetter mit lausigen Temperaturen bis unter 5 Grad und am 10./11. die höchsten Tagesniederschläge des Frühlings mit 21,1 Litern in Dahl und 24,1 Litern in Elsen. Dann, Pfingsten und Muttertag vor Augen, versöhnte uns der Mai zumindest mit den Temperaturen und brachte uns die ersten 3 Sommertage mit über 25 Grad. Allerdings regnete es bis zum Monatsende immer wieder. Insgesamt fielen im Mai in Dahl 104,8 (Vj. 37,8!) Liter, in Elsen 88,9 (Vj. 46,4!) Liter Niederschlag. Verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt von 78,2 Litern, war der Mai zu naß. Auch die Temperaturen lagen deutlich über dem langjährigen Mittel von 12,4 Grad, mit 14,6 (Vj. 15,2) Grad in Dahl und 15,4 (Vj. 16,0) Grad in Elsen. Der Mai 2001 war viel, viel schöner. Aber das können wir nicht jedes Jahr haben.

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