Wetteranalyse Frühling 2003. Ein Rückblick von Walter Rentel
Es war ein Bilderbuchfrühling
Der Frühling ( 1. März bis 31. Mai ) ist meteorologisch eine
Übergangszeit. Das bedeutet, dass noch besondere winterliche oder schon
sommerliche Witterungsereignisse möglich sind.
Der Frühling 2003 zeichnete sich in allen 3 Monaten im Vergleich zum
30jährigen Durchschnitt (445,2 Stunden) durch ein Überangebot an
Sonnenscheinstunden (559,5 Stunden) aus. Auffällig war – wie bereits im
Vorjahr – der durchgängige Wärmeüberschuß in allen 3 Monaten, auch wenn es
im März und April kurze Frostperioden bei herrlichem Sonnenschein gab. Die
ersten Cabrio-Fahrer mußten sich ganz schön warm anziehen. Die
Niederschläge lagen insgesamt unter dem langjährigen Mittel.
Fazit: viel Sonne, überwiegend zu warm, mäßige Niederschläge. Das war der
Frühling 2003 im Paderborner Land.
An den Wetterstationen Dahl (250 m ü. NN) und Elsen (100 m ü. NN) zeigte
sich der Frühling in den einzelnen Monaten wie folgt:
Die ersten 12 Tage im März herrschte typisches Aprilwetter. Temperaturen
schon über 10 Grad, der gesamte März-Niederschlag fiel in dieser Zeit mit
den höchsten Tagesniederschlägen des Frühlings am 12. März. Dann setzte
sich bis zum Monatsende die Sonne durch bei anfänglich niedrigen
Temperaturen, um dann in der letzten Woche mit frühsommerlichen 18 Grad zu
strahlen.
In Dahl betrugen die Durchschnittstemperaturen 7,0 (Vj. 6,3) Grad, in
Elsen 7,1 (Vj. 6,6) Grad. Der Vergleich mit dem langjährigen Durchschnitt
von 4,3 Grad zeigt, dass auch der März 2003 wieder zu warm war. Dagegen
lagen die Niederschläge mit 53,3 (Vj. 94,0) Liter in Dahl und 32,0 (Vj.
56,5) Liter in Elsen deutlich unter dem 30jährigem Mittel von 70,5 Litern.
Der April stand dem März hinsichtlich der Sonnenscheinstunden nicht nach.
Er brachte fast 40% mehr als normal. Er entsprach überhaupt nicht seinem
wechselhaften Image. Die Temperaturen lagen mit 9,8 (Vj. 9,0) Grad in Dahl
und 9,8 (Vj. 9,2) Grad in Elsen deutlich über dem langjährigen Mittel von
7,9 Grad, obwohl vom 7. bis 12. April 6 Frosttage mit bis zu –6,4 Grad zu
messen waren.
Diese wurden aber anschließend durch Tage mit frühsommerlichen
Temperaturen bis knapp unter 25 Grad wieder ausgeglichen. Die
Niederschläge hielten sich im April mit 61,2 (Vj. 87,5) Liter in Dahl und
53,3 (Vj. 52,6) Liter in Elsen unter dem langjährigen Mittel von 66,6
Liter.
Der Wonnemonat Mai brachte zwar absolut mehr Sonnenscheinstunden (205,7 h)
als jeweils die beiden Vormonate. Dennoch war es nur eine gute
durchschnittliche Leistung (195,2 h). Die Temperaturen lagen auch im Mai
mit 14,6 (Vj. 14,6) Grad in Dahl und 15,3 (Vj. 15,4) Grad in Elsen über
dem Durchschnitt von 12,4 Grad. Es waren bereits 5 Sommertage mit über 25
Grad zu verzeichnen. Auch die Niederschläge lagen insgesamt unter dem
langjährigen Mittel von 79,2 Liter. In Dahl mit 64,1 (Vj. 104,8) Liter, in
Elsen mit 61,2 (Vj. 88,9) Liter. Allerdings waren die Niederschläge gut
verteilt und nicht sehr heftig. Landwirte und Gärtner freute es. Nach der
relativ trockenen Periode explodierte die Natur. Vom 1. bis 27. Mai
regnete es nur an 3 Tagen nicht. Der Regen fiel allerdings meistens
nachts.
Die Wetterscheide Eggegebirge bewahrte uns jedoch am 31. Mai vor
Rekordniederschlägen, die aus einer sehr feuchten Südostströmung - z.B. in
Bad Driburg innerhalb von 2,5 Stunden 62,1 Liter (!), das waren 60% des
Monatsniederschlages – fielen. Westlich der Egge fiel nicht ein einziger
Tropfen. So wenig können die Ereignisse beim Wetter regional auseinander
liegen.
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