Klimadaten Ostwestfalen-Lippe

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Wetteranalyse für den Herbst 2000 (1.September bis 30.November)

Der Herbst 2000 (meteorologisch: 1. September bis 30. November, astronomisch: 21. September bis 21. Dezember) ist zu Ende. Was war das für ein herrlicher Herbst!

Die Durchschnittstemperaturen (gemessen in 2 m Bodenhöhe) in Dahl (11,2°C) und Elsen (11,8°C) lagen über dem langjährigen Durchschnitt (1961-90) in Bad Lippspringe (9,7°C). Dabei war der Niederschlag im Paderborner Land – anders als im Sommer – völlig normal mit 201,6 l/qm (Dahl) und 181,1 l/qm (Elsen) im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt von 209,3 l/qm. Es hat zwar an 53 Tagen (von 91) geregnet, häufig nachts, aber es waren, von Anfang September (Maximum in Dahl am 7. September mit 36,4 l/qm) abgesehen, keine großen Mengen. Mit Ausnahme der letzten Oktoberwoche gab sich der Herbst insgesamt wenig stürmisch, dafür umso sonniger.

Verantwortlich ist dafür eine immer noch anhaltende Wetterlage, die durch südwestliche, warme und feuchte Luftströmung, häufig flankiert durch Balkanhochs, geprägt ist.

Diese warmen und feuchten Luftmassen brachten Südengland, Frankreich, Südeuropa, auch noch Süddeutschland, zum Teil katastrophale Niederschlagsmengen. Bei uns angekommen, war der Luftströmung mehr oder weniger zwar die Feuchtigkeit, aber nicht die warmen Temperaturgrade ausgegangen.

Dennoch haben die einzelnen Herbstmonate ein unterschiedliches Gesicht. Was der September zu feucht war, Dahl (110,5 l/qm), Elsen (88,9 l/qm), langj.Durchschnitt Lippspringe (70,4 l/qm) war der 
November in Dahl (31 l/qm), Elsen (32,8 l/qm), langj. Durchschnitt Lippspringe (79,4 l/qm), zu trocken, während der Oktober in Dahl (60,1 l/qm) und Elsen (59,4 l/qm) eine Punktlandung (Langj.Mittel Lippspringe 59,5 l/qm) machte. Man sieht eben daran, der Durchschnitt kann ein ganz schöner Lügner sein. 
Bei den Temperaturen lag jeder Monat über dem langjährigen Durchschnitt, d.h. es war „ zu warm für die Jahreszeit“. Dabei lag der November mit 2°C/Dahl sehr deutlich über dem Durchschnitt (im Vorjahr lag er darunter). Im September gab es nur einen Sommertag (Temperatur über 25°C), im Vorjahr waren es noch 9 Tage. Dafür zeigte sich der gesamte Herbst 2000 bis zum 19.12. noch ohne Frost (im Vorjahr schon 6 Frosttage mit geschlossener Schneedecke), von Spuren von Bodenfrost in den höheren Lagen der Paderborner Hochfläche abgesehen .

Obwohl unsere Wetterdatenmessungen im Paderborner und Driburger Bereich nicht der Wettervorhersage dienen, sondern lokale Unterschiede im Klimageschehen verdeutlichen sollen, kann vorsichtig gesagt werden: wenn sich die derzeitige, überwiegend südwestliche Luftströmung nicht entscheidend ändert, ist der Winter nicht in Sicht. Der Winter kommt meistens aus Nord/Nordwest (dann mit Schnee und mäßig kalt) bzw. Ost/Nordost (dann meistens trocken und kahlfrostig). Und er wird kommen, das ist nur eine Frage der Zeit. Bis dahin genießen die Gartenbesitzer die noch spärlich vorhandene Blütenpracht und die Vögel bekommen Frühlingsgefühle. Die ersten winterlichen Versuche waren ab dem 16. Dezember zu spüren. In Dahl fielen an 2 Tagen jeweils 3 cm Schnee, allerdings blieb das Thermometer dabei tagsüber über 0°C. In der Nacht zum 19/20.12. fiel das Thermometer das erste mal auf –1,3°C. Die gefühlte Temperatur (unter Berücksichtigung des Windes) fiel allerdings schon unter –10°C. Kältere, windige Nordostströmung ist die Ursache. Nur ein Täuschungsmanöver des Winters? Die warme, südliche Strömung hält noch immer dagegen.

Die Wetteranalyse über das meteorologische Millenium-Jahr (1.12.1999 bis 30.11.2000) folgt in Kürze. Bis dahin weitere Information zu diesem Thema unter:

http://geo.uni-paderborn.de/klima.


Artikel im Westfalen-Blatt am 30/31.12.2000 

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