Als Wetter
bezeichnet man den augenblicklichen Zustand der Atmosphäre, wie er durch die Größe der
meteorologischen Elemente – Luftdruck, Temperatur, Wind, Bewölkung,
Niederschlag – und ihr Zusammenwirken gekennzeichnet ist. Diesen
Augenblickszustand beobachtet die Wetterkunde (Meteorologie); ihr
obliegt die Wettervorhersage.
Dem gegenüber steht das Klima, das den mittleren Zustand und gewöhnlichen
Verlauf der Witterungszustände über einen langen Zeitraum hinweg in
einem bestimmten Gebiet darstellt.
Dieser mittlere Zustand der Atmosphäre wird durch Mittelwerte und Häufigkeitswerte
der genannten meteorologischen Elemente (Klimaelemente) gekennzeichnet.
Dabei kommen besonders der mittleren Jahrestemperatur, der mittleren
Temperatur des kältesten und wärmsten Monats und der
durchschnittlichen Jahresniederschlagsmenge für die Charakterisierung
des Klimas einer geografischen Region die größte Bedeutung zu. Mit der
Erforschung und Erfassung dieses mittleren Zustandes der Atmosphäre und
seiner Veränderungen und Schwankungen sowie Einwirkungen auf viele
Lebensbereiche (z.B. Bioklimatologie) befasst sich die Klimatologie. In
der Klimatologie verbinden sich Meteorologie und Geografie.
Aus allem folgt, dass die Erfassung (Messung) der
meteorologischen Elemente (Daten) mit geeigneter Messtechnik über einen
langen Zeitraum Grundvoraussetzung für klimatologisches Vorgehen ist.
Die meisten klimatologischen Untersuchungen befassen sich unter dem
Aspekt der Größe des Gebietes mit makroklimatischen
Fragen. Untersuchungen zu lokalem Klimageschehen gibt es kaum, da in der Regel die nötige Anzahl
an Meßstellen fehlt. Dieses trifft auch für den ostwestfälischen Raum
zu.
Das Team dieser Web-Site hat es sich zur Aufgabe gemacht, das
lokale Wettergeschehen (keine Wettervorhersagen) in Ostwestfalen zu
erfassen. Dies ist besonders interessant, weil diese Region durch - die
meteorologische Daten beeinflussende - besondere geografische Strukturen
(Reliefs der Egge, Haarstrang, Osning, Paderborner Hochfläche, das östliche
Vorland der Egge mit der Muschelkalkschwelle und der Börde)
charakterisiert ist. Um möglichst kleinräumige Differenzierungen im
Wettergeschehen (z.B. Steigungsregen, Föhneffekte) exakt zu erfassen,
sind wir ständig bemüht, das Meßstellennetz auszubauen. Interessierte, gleichgesinnte „Wetter- und Klimafrösche“ sind
herzlich willkommen.
Das derzeitige Meßstellennetz mit 18 Stationen deckt nunmehr
ein Profil ab, das in West-Ost-Richtung von der Senne über die
Paderborner Hochfläche und dem Eggekamm bis Bad Driburg und Warburg reicht und in
seiner Süd-Nord-Erstreckung die Linie Oberntudorf, Borchen, Dörenhagen, Dahl bis nach Schlangen und Feldrom abdeckt. Die
Dokumentation der witterungsklimatischen Differenzierung in ihrer Abhängigkeit
vom Relief sollte damit in einer längerfristigen Meßreihe möglich und
in vergleichenden Grafiken darstellbar sein.
Eine Ausweitung des Meßstellennetzes auf ganz OWL
wird
angestrebt.
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